Zeitzeugengespräch
Zur Vorbereitung der Klassenreise nach Berlin durften am 10. April drei 8. und 9. Klassen unserer Schule an einem Zeitzeugengespräch mit Frau Jutta Fleck und Frau Beate Gallus (Mutter und Tochter) teilnehmen.
Gemeinsam mit ihren zwei Töchtern unternahm Frau Fleck 1982 einen Fluchtversuch aus der damaligen DDR, weil sie in Freiheit leben wollten. Der Fluchtversuch ging schief, Frau Fleck wurde von den DDR-Behörden in der Strafvollzugsanstalt Burg Hoheneck inhaftiert, die Kinder kamen in ein staatliches Kinderheim.
Später wurde Frau Fleck vom Westen freigekauft und begann einen langen Kampf, um die Ausreise ihrer Kinder vom Osten zu erzwingen. Unter anderem stand sie wochenlang am Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie mit einem Plakat: „Gebt mir meine Kinder zurück!“.
Nach insgesamt sechs Jahren und zahlreichen Aktionen von Frau Fleck durften die Mädchen ausreisen.
Mutter und Tochter berichteten den Schülern eindrucksvoll von dieser Zeit.
Hier einige Reaktionen der Schüler:
„Mich hat am meisten beeindruckt, zu hören, welche Mühen und welchen Aufwand die DDR unternommen hat, um Frau Fleck davon abzuhalten, ihre Geschichte im Westen öffentlich zu machen.“ (Frida, 9c)
„Man konnte sehen, wozu Liebe und Zusammenhalt fähig sein können!“ (Alex, 8c)
„Mich hat beeindruckt, zu hören, wie sehr Frau Fleck sich dafür eingesetzt hat, dass die Taten der SED ans Licht kommen, damit neue Regierungen nicht solche Dinge wieder anordnen lassen.“ (Jonathan, 8c)
„Ich fand den Vortrag wichtig, damit die heutige Generation auch weiß, dass sie Glück hat, wie sie heute leben darf.“ (Sophia, 9c)
„Mich haben am meisten die Umstände im Kinderheim beeindruckt, weil ich dachte, dass es dort freundlicher wäre.“ (Nele, 8c)
„Ich habe großen Respekt vor jemandem, der Geschichte geschrieben und sich für Menschenrechte eingesetzt hat.“ (Jonas, 9a)
„Für mich war es komisch zu hören, wie Jugendliche in meinem Alter vor ein paar Jahren leben mussten.“ (Florentin, 9c)
„Der Vortrag hat gut gezeigt, dass man niemals aufgeben sollte, um etwas zu kämpfen, was einem wirklich wichtig ist.“ (Livia, 9c)