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Projektwoche 2025: Das Tier in der Bildenden Kunst

„Das Tier in der Bildenden Kunst“

 

Von Lascaux über Dürer bis zur Moderne. Das Tier in der Kunst ist mal mehr, mal weniger offensichtlich das primäre Motiv, Bedeutungsträger oder

 einfach Teil einer Geschichte im Bild. Künstler wie Albrecht Dürer, Franz Marc, Frida Kahlo oder Salvador Dalí erschufen ikonische Werke, indem sie jeweils aus ihrer Realität ein Abbild der Fauna zeigten.

Zwei Präsentationen über den Albrecht Dürer und Franz Marc gaben Aufschluss über zwei sehr

unterschiedliche Auffassungen der Tierdarstellung. Dürers Feldhase, 1502 ohne jegliche Einbettung in einen Umraum gemalt, bildet eine Wegmarke in der

Kunstgeschichte. Mit dem Anspruch einer möglichst naturalistischen Abbildung stellt der Renaissance-Künstler das Tier mit altmeisterlicher Finesse dar. Aufgrund seiner hohen Stofflichkeit, Proportion und

Lebendigkeit fasziniert dieses Aquarell noch heute. Franz Marcs Farb-psychologischer Ansatz und die Verwendung der sog. Ausdrucksfarbe als primärer

Bildfarbe eröffnen anfangs des 20. Jahrhunderts im Expressionismus die emotionale Betrachtungsweise der Welt. Marc, Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“, fokussierte sich weitgehend auf eine

entsprechend bunte und subjektive Darstellung von Pferden und anderen Tieren als Stimmungsträger.

Darüber hinaus ist eine Präsentation in Arbeit (aber noch nicht im Zeitraum der Projektwoche gezeigt worden), die sich auch mit Konzepten zeitgenössischer Kunst beschäftigt, die über das Tafelbild

hinausgehen. Dazu werden Installationen bzw. moderne Skulpturen von Damien Hirst, Louise Bourgeois

und Jeff Koons Zeugenschaft abliefern. Die eigene Umsetzung in Malerei und Zeichnung waren als Technik wesentlicher Bestandteil des Projekts.

Eine Klammer bildete die Verwendung eines Skizzenbuches, mit dem es auch pragmatisch war, im Museum Wiesbaden stabil zu skizzieren – vor Schaukästen oder Gemälden.

Ein Ausstellungsbesuch fand in der Mitte der Woche statt. Die zahlreichen und erstaunlichen Anschauungsobjekte der naturwissenschaftlichen Abteilung eröffneten Ideen und die Möglichkeit zum

Skizzieren und Fotografieren für weitere Abbilder im Atelier, sprich Kunstraum. Vornehmlich Gemälde unterschiedlichster Epochen und Stile vermittelten die vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten bzw.

unterschiedlichen Funktionen des Tieres in der Bildenden Kunst. Insbesondere in der Sammlung des Jugendstils entdeckten die Schülerinnen, teils erst auf den zweiten oder gar dritten Blick, die äußerst

kunstvoll eingearbeiteten Tiere in Möbelstücken, Fenstern, Vasen, Lampen und Skulpturen.

Am Präsentationstag wurden drei Acrylmalereien auf Leinwand gezeigt, vor allem aber Zeichnungen, die – auf Buntkarton aufgezogen – in Dreier- oder Viererserien an die Wände gehängt wurden, während die

Skizzenbücher offen auf Tisch-Staffeleien gestellt waren, mit der Möglichkeit zum Blättern.

Text und Bilder: Hr. Haupt