Nashville News: Schule 2.0
Johanna Eichler berichtet über ein für die Humboldt-Schule hochaktuelles Thema, nämlich die Digitalisierung, die an der Harpeth Hall schon seit vielen Jahren fester Bestandteil des Schulprofils ist:
Es ist nun meine dritte Woche an der Harpeth Hall Schule und ich habe mich gut in den Alltag eingefügt. Das Konzept der Mädchenschule gefällt mir sehr gut. Jedes Mädchen kann sich frei von irgendwelchen Verurteilungen, Zwängen und unabhängig vom Aussehen entwickeln und so mehr Selbstbewusstsein gewinnen. Hier stört es niemanden, ob man einen Fleck am Rock hat, klein, groß, dick oder dünn ist.
Zu diesen Verurteilungen und somit Einschränkungen eines Individuums kommt es an gemischten Schulen leider des Öfteren. Es macht Spaß zu sehen, mit wie viel Elan und Freude Lehrer sowie Schüler bei der Sache sind.
Eine Sache, die natürlich nicht unentdeckt bleibt, ist die Modernität der Schule. Jedes Mädchen ab der 5. Klasse bekommt einen Laptop für die Schule gestellt. Diesen dürfen alle bis auf die Jüngeren mit nach Hause nehmen.
Die kurzen Reading Quizzes, welche ungefähr einer Hausaufgabenüberprüfung an der Humboldt-Schule entsprechen, werden als E-Mail verschickt, so dass sie online gemacht werden können.
Jeder hier kann mit den unterschiedlichsten Programmen umgehen. Es wird aber nicht nur getippt, denn alle Laptops lassen sich zu einem Tablet umfunktionieren, auf welchen man mit einem speziellen Stift schreiben kann. In jedem Raum hängt eine Leinwand und ein Beamer, aber eine Tafel gibt es natürlich auch. Ich war anfangs etwas unbeholfen im Umgang mit den digitalen Medien, da auch wir einen Laptop bekommen haben (jedoch einen relativ alten).
Meiner Meinung nach ist das ein sehr gutes System. Es hilft den Schülern beim Lernen und nicht nur für die Schule, sondern auch für das spätere Leben. Ich würde sagen, dass die Digitalisierung an der Harpeth Hall definitiv fortgeschrittener ist als in Deutschland.
Was ist in Amerika noch anders als in Deutschland?
Die Frage fällt mir schwer zu beantworten und dabei kann ich kaum noch zählen, wie oft mir diese Frage gestellt wurde während meines Aufenthaltes. Jeder möchte ganz genau wissen, was so anders ist, doch so genau sagen kann ich das nicht.
Dass hier alles ein bisschen größer ist, war mir bereits im Vorfeld klar (Autos, Häuser und auch die Straßen). Doch wenn mir diese Frage gestellt wird, denke ich eher an die Menschen, welche einem hier so offen und freundlich begegnen, als würde man sie schon seit Ewigkeiten kennen. Ebenso bleibt es aber meist recht oberflächlich, z. B. das Serviceverhalten in den Shops.
Ich komme mir manchmal ein bisschen exotisch vor, wenn Menschen mich ansprechen und sagen: „Hey!!!! Ich kann bis 10 zählen auf Deutsch!“ (Die Zahl „Zwei“ wird dabei bei den Aufzählungen meist ignoriert).
Ich kann nur sagen, dass ich eine wunderschöne Zeit hier verbracht habe, welche mich auch ein bisschen verändert hat und empfehle jedem, der die Chance dazu bekommt, an einer Sprachreise oder einem Austausch teilzunehmen. Die Erfahrungen, welche man sammelt, sind neu und einfach wundervoll.