Zum Inhalt springen

Nashville News: Chorfahrt nach Atlanta

Leonie Hiemstra berichtet von einem spannenden Wochenendausflug:

Da ich in dem Chamber Choir hier an der Harpeth Hall bin, hatte ich das groẞe Glück mit auf den Choir Trip fahren zu dürfen. In dem Chor singen wir drei verschiedene Stücke, die am Ende des Schuljahres in dem Theater der Schule aufgeführt werden. Zwei weitere deutsche Austauschschülerinnen sind auch noch auf die Fahrt mitgekommen. Da meine Austauschpartnerin, Maia, das ganze Wochenende auf einer Ruder Regatta war, konnte sie leider nicht mitkommen, weshalb ich viele anderen Mädchen näher kennengelernt habe.
Die Fahrt ging Freitag morgens los. Um 6.45 Uhr saßen wir alle, bereit zum losfahren, im Bus und konnten es kaum erwarten. Die sechsstündige Fahrt nach Atlanta war sehr amüsant, jedoch auch anstrengend. Während der Fahrt haben wir alle ein Lunchpaket erhalten, das aus Cookies, Früchten, Chips und einem Sandwich bestand.
Nachdem wir endlich in Atlanta angekommen waren, hatten wir eine Chorprobe mit der Komponistin eines unserer Stücke, Rosephanye Powell. Es war eine zuerst ungewohnte und in gewisser Weise unangenehme Situation, da sie das Stück mit uns in einer Gospel Version probieren wollte. Ich habe zwar schon Gospel Stücke gehört, doch nie welche gesungen. Nachdem wir einige Zeit getanzt und geklatscht hatten, war meine Anspannung nicht mehr so groß und wir hatten unglaublich viel Spaß. Als wir diese sehr anstrengende Probe hinter uns hatten, ging es mit dem Bus noch weitere 50 Minuten zu unserem Hotel. Dort angekommen war ich erstmal sprachlos. Ich war es bis dahin gewohnt, mit einer großen Gruppe wie einer Schulklasse in einfachen Hotels untergebracht zu sein, was immer schön war, doch unser Hotel in Atlanta war ein Vier Sterne Hotel. Katharina und Pauline, die beiden deutschen Austauschschülerinnen, die auch mit auf dem Trip waren, und mir sind erstmal die Kinnladen herunter gefallen, doch die anderen Mädchen schienen in keinster Weise verblüfft. Für sie war es selbstverständlich und das war das erste mal, wo ich wirklich gemerkt habe, was diese Schule von anderen unterscheidet.
Was dieses Thema angeht, hatte ich im Vorfeld der Reise nach Nashville etwas komplett Anderes erwartet. Ich dachte, dass die Leute hier sehr stark auf ihre äußere Erscheinung achten, also ihre soziale Stellung durch das Äußere repräsentieren. Da sie dies nicht durch die Kleidung machen können, aufgrund der Schuluniform, dachte ich, dass vielleicht sehr viel Wert auf Schmuck oder sonstige Accessoires gelegt wird, doch dies ist nicht der Fall. Anhand einiger Dinge wie den Portemonnaies von gewissen teuren Marken kann man zwar schon erkennen, dass die Leute hier recht wohlhabend sind, doch es wird nicht so ins Rampenlicht gestellt, was ich persönlich sehr schön finde.
Doch zurück zu meinem eigentlichen Thema. Die Überraschung hat sich sehr schnell in Freude verwandelt und dann haben wir es einfach nur genossen. Nachdem alle Probleme mit der Zimmerverteilung gelöst waren, konnten wir endlich in unsere Zimmer gehen. Am Abend waren wir zusammen essen und haben den Tag ruhig ausklingen lassen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass der nächste Tag sehr emotional werden würde.
Der nächste Morgen startete mit unserem am Vortag gekauften Frühstück und einer weiteren Fahrt mit dem Bus zu einer Mall, in der wir etwas Zeit verbringen durften, bis wir zu unserem nächsten Programmpunkt, dem Martin Luther King Museum, aufbrachen. Atlanta ist nämlich der Geburtsort des berühmten Bürgerrechtlers. Das Museum hat viele Facetten des Lebens von Martin Luther King gezeigt, die sehr interessant und spannend zu sehen waren. Auf ging es dann zum Fox Theater.
„Dear Evan Hanson“ war das Musical, welches wir uns angeschaut haben und welches das erste war, dass mich zum Weinen gebracht hat. Die unglaublich mitreißende Geschichte über einen Suizid eines Teenagers hat uns alle zu Tränen gerührt. Nachdem wir uns davon alle erholt hatten, ging es natürlich wieder essen und wir traten unsere Heimfahrt an.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte diese Erfahrung zu machen. Ein besonders großer Dank gilt Mrs Turner, meiner Chamber Choir Lehrerin, die es trotz begrenzter Anzahl an Teilnehmern möglich gemacht hat, mich mitzunehmen. Durch diesen Trip konnte ich viele neue Freundschaften schließen und Vieles erleben, was ich sonst nie in meinem Leben gemacht hätte.

.